Montag, 9. Juli 2012

Die neueste Statistik des Menschenhandels

Die Internationale Arbeitsorganisation hat neulich ihren zweiten Einschätzungsbericht über das Ausmaß der Zwangsarbeit in der Welt ´- zum Zweck der ökonomischen und sexuellen Ausbeutung, veröffentlicht. Ich finde die Angaben vielsagend und bemerkungswert und werde sie hier vorstellen und diskutieren.

Zuerst komme ich mit einigen Erklärungen. In der Abwesenheit von verläßlichen nationalen Statistiken (nur vier Länder in der Welt machen solche im nationalen Maß) beruht die gewählte Methodologie auf „berichtete Fälle“, was die Angaben unvermeidlich konservativ macht. Das Kriterium für Zwangsarbeit ist die Umöglichkeit für das Opfer die Zwangsarbeit loszuwerden. Der Fragebogen zu jedem Fall ist auch dazu gezielt, die Wahrscheinlichkeit für falsche Signale auszuschließen oder zu minimieren. Obwohl die Verfasser auch die nationalen Angaben haben, werden nur regionalen Angaben veröffentlicht. Da es keine Erklärung dazu gibt, gebe ich hier meine eigene Erklärung - aus politischem Druck. Jede Regierung will sagen können, daß die Probleme nicht in ihrem Land liegen. Schauen Sie mal das Kommentar eines Leipziger Beamten in diesem Blog – es gebe keinen Menschenhandel weder bei Kottke, noch in Leipzig. Und Schluß. Schließlich, wenn man die nationalen Angaben veröffentlicht, müssen die betroffenen Länder etwas reelles unternehmen, und genau das wollen ihre Entscheidungsträger nicht

Der Einschätzung zufolge gibt es heute in der Welt 20.9 Millionen Opfern von Zwangsarbeit, also Sklaven. 10% von ihnen sind im Staatssektor „beschäftigt“ (zum Beispiel Häftlinge) und 90% sind in der Privatwirtschaft „besetzt“. 4,5 Millionen (22%) von den Opfern werden für sexuelle Ausbeutung ausgenutzt, also das ist die Orientierungszahl der Zwangsprostituierten, der Sexsklavinnen in der Welt.
Die insgesamte Zahl der Weltopfern der Zwangsarbeit ist wirklich groß, aber das schlimmste ist, daß sie eine enorme Erhöhung von etwa 70% zur selben Zahl von der ersten Einschätzung in 2005, als 12,3 Millionen Opfern aufgezählt wurden, darstellt. Und diese Erhöhung ist nur für 7 Jahre gemacht worden! Da die 2012 Ziffer von den Verfassern als konservativ aber zum Unterschied von der 2005 Zahl nicht als minimal betrachtet wird, nehme ich auch die 7% niedrigere minimale Zahl – 19,5 Millionen um eine auch unzulässig hohe Erhöhung von etwa 58.5% zu bekommen

Am schlimmsten sieht es heute in der Region, die aus den südosteuropäischen Staaten Albanien, Bosnien, Kroatien, Serbien, Mazedonien Montenegro, der Türkei und aus den Staaten der Gemeinschaft der Unabhängigen Staaten (also die ehemaligen Sowjetrepubliken) zusammengesetzt wird. Mit 4,2 Opfern per 1 000 Einwohner hat die Region Afrika überholt, die 4 Opfern per 1 000 Einwohner hat. Am besten sieht er aus in der Region der entwickelten Ökonomien und EU Länder, wo „nur“ 1.5 Opfern per 1 000 Einwohner festgestellt sind. Die entsprechende Ziffer ist 1,5 Millionen Opfern. Die Verfasser sind der Meinung, daß die niedrige Rate in der Region auf die etablierten effektiven Kontrollemechanismen zurückzuführen ist. Ich bestreite aber, daß die Region zu loben ist und werde mich hier etwas eingehender mit ihren Ziffern auseinandersetzten.

Erstens, das ist eine Region, in der mit Ausnahme der Vereinigten Staaten von Amerika das Sklaventum jahrhunderte lang unbekannt war.
Zweitens, das ist die Region mit dem höchsten Wachstum der Sklavenhaltung. In 2005 war die Anzahl der Sklaven in diesen Ländern 553 000 – 298 000 Sexsklaven, 94 000 Arbeitssklaven und 161 000 waren mit unbestimmter oder gemischter Ausbeutung.´Die Gesamtanzahl für 2012 – 1,5 Millionen bedeutet eine Erhöhung von den fantastischen für 7 Jahre 171%. Sogar wenn ich die 7% niedrigere minimale Zahl benutze – also 1,395 Millionen anwende, bekomme ich eine enorme Erhöhung von 152%. Der Anschluß der osteuropäischen Staaten an die EU hat eindeutig Sklaventum und nicht die viel proklamierten europäischen Ideale produziert. So ein Wachstum kann man ohne die Hilfe des Staates nicht erreichen und dieses Blog hat diese Hilfe in Deutschland und in der Schweiz deutlich gezeigt. Ich behaupte hier, daß die eigentliche Erhöhung die 200% überholt. Wegen der undurchdringlichen Kontrolle mit der Beteiligung der Polizeibehörden werden keine Fälle für die großen zentralen Sklavenhalterorganisationen wie die ungarische berichtet. Dazu wer Frauen bei Bordellbesitzern mit Bezug zu diesen Organisationen wie Jens Kottke hält, kann sorglos ausbeuten, schlagen und machen was er will – die Polizeibehörden werden seine Verbrechen beschützen. In der Region gibt es wirklich sehr gut etablierte Kontrollemechanismen, leider aber nicht für das Sklaventum sondern für die Sklaven. Also entwickelte Länder bedeutet auch entwickelte, gut organisierte und getarnte Sklavenhaltung.
Drittens, wegen der entwickelten Ökonomien und der Rezession werden in diesen Ländern viel weniger Sklaven für ökonomische Ausbeutung gebraucht, was aus der 2005 Ziffern deutlich zu sehen ist, und das ist vielleicht die einzige Region, in der die Sklaven für sexuelle Ausbeutung überwiegen. Ich schließe nicht aus, daß diese Region nach der Anzahl der Sexsklaven eigentlich führend ist. Kurzum, die niedrigere Prozentzahl der Opfern ist Resultat nicht von besseren Kontrollmechanismen sondern von niedrigeren Bedürfnissen der Sklavenhaltung.

Jetzt komme ich zu einer sehr wesentlichen Frage – der Nationalität der Opfern in der Region.
Die Verfasser der Einschätzung haben die entsprechenden Angaben, aber es ist nicht zufällig, daß sie diese Angaben nicht veröffentlicht haben.
Von meinem Treffen mit Frau Piskop wurde es eindeutig klar, daß die deutschen Behörden die Versklavung von deutschen Frauen wirklich verfolgen. Das beweist auch die ofizielle Statistik, nach der die Hälfte der sehr wenigen geretteten Opfern deutsche Frauen sind. Das selbe gilt für Frauen aus anderen westlichen Ländern, die in Deutschland arbeiten, beziehungsweise genießen deutsche Frauen in diesen Ländern den selben Schutz. Am sonsten ist in Deutschland keine Prostituierte von Ohrfeigen versichert.

Nach dem Anschluß der osteuropäischen Länder an die EU ist der Zustrom von Frauen aus den Nichtmitgliedsstaaten wesentlich gesunken. Das betrifft besonders die Frauen aus Afrika und die entsprechenden Handlungen der Behörden werden stark als Bekämpfung des Menschenhandels propagandiert. Die Wahrheit ist, daß im Überschuß von Sklavinnenangebot die Behörden nur die jenigen von den Frauen brauchen, die man am besten kontrollieren und ausbeuten kann – von den Ländern, die vom „System“, von dem Kottke spricht, umfaßt sind und deren Entscheidungsträger sich bereit erklärt haben, Sklavinnen zu liefern – von den neuen EU Ländern. Mit Ausnahme der in Deutschland seßhaften Ausländerinnen sind fast alle gastrolierenden Frauen, darunter auch alle Sexsklavinnen, aus Osteuropa heute.

Jetzt werde ich die Anzahl der Sexsklavinnen aus den neuen EU Ländern einschätzen. Ich nehme an, daß das Verhältnis Opfer per Bevölkerung gleich in allen Ländern der Region ist – 1,5 per 1 000 Einwohner. Bestimmt ist es nicht so, aber mehr Information habe ich nicht. Die Bevölkerung der neuen EU Länder, also der Herkunftsländer der Sklaverei, beträgt 97,7 Millionen und 1,5 per je 1 000 Einwohner macht aus 146 600 Opfern. Wir sind arm und importieren keine Sklaven. Die Bevölkerung der alten EU Länder, der Empfangsländer der Sklaverei, beträgt etwa 403,4 Millionen. Ich nehme an, daß 90% von den Opfern Osteuropäer sind was 1,35 Opfern per 1000 Einwohner ausmacht und zu einer Zahl von 544 600 führt. Die Zahl der osteuropäischen Opfern in der EU wird 691 200.

In Nordamerika haben wir die Vereinigten Staaten mit einer Bevölkerung von 311,5 Millionen und Kanada mit 34,1 Millionen. Für diese Länder nehme ich an, daß auf die Osteuropäer 20% der Fälle ausfallen – also 0,3 Opfern per 1000 Einwohner. Das macht aus 103 680 Opfern. Die insgesamte Zahl wird 794 880.

Für Australien (22, 3 Millionen) gebe ich einen Anteil der Osteuropäer von 10% - also 0,15 Opfern per 1 000 oder 3350 osteuropäeische Opfern.

Ich gebe 50% Anteil für Israel (7,6 Millionen) was 5720 Opfern macht.

Für Japan (127,45 Millionen) und Neuseeland (4,36 Millionen) gebe ich einen Anteil von 5% was insgesamt 12 750 osteuropäischen Opfern macht.

Für Island ist die Zahl unbedeutend, ich stelle es auf 0.

Ich gebe aber 90% Anteil für die Schweiz (7,8 Millionen) und Norwegen (4,7 Millionen) und bekomme noch 16 875 osteuropäischen Opfern.

Die insgesamte Anzahl der osteuropäischen Sklaven wird 833 575. Von 1,5 Millionen Fällen in der Region das ist eine optimistisch niedrige Ziffer, aber das habe ich bekommen.
Ich weiß von sicherer Quelle, daß es bulgarische Sexsklavinnen in Jamaika gibt, bin sicher, daß da nicht nur Bulgarinnen aus Osteuropa sind und kann mir vorstellen, daß in allen internationalen Ferienzentren, wo die Amerikaner Investitionen und Einfluß haben, osteuropäische Sexsklavinnen tätig sind (die Freier vollen Vielfalt), aber da ich keine konkrete Angaben habe, stelle ich die Ziffer auf 0. Ich habe auch keine Angaben über osteuropäische Sexsklavinnen im Nahen Osten und deshalb, und nicht weil sie es nicht gibt, stelle ich auch ihre Anzahl auf 0.

833 575 Opfern aus 97,7 Millionen Einwohner macht mehr als 8,5 Opfern auf 1 000 Einwohner!. Ohne die Opfern in Jamaika und den anderen Ferienparadiesen, im Nahen Osten, ohne die Opfern von den zentralen Frauenhandelsorganisationen und ohne die Opfer der mit Menschenorganen handelnden Mörder in Kosovo!. In Wirklichkeit sind es gewiß mehr als 10 Opfern per 1 000 Einwohner was wenigstens 1 Opfer per 100 Einwohner macht. Zu diesen 100 Einwohnern gehören aber Kinder, Männer, alte Leute. Die Frauen im zeugungsfähigen Alter stellen kaum mehr als 10% - 15% der veralteten Bevölkerung der Region dar. Und fast alle der osteuropäischen Opfern sind junge Frauen zur sexuellen Ausbeutung. Sklaventum für ökonomische Ausbeutung ist in Westeuropa nicht stark verbreitet, besonders nach den letzten und noch andaurnden Krisen. Dazu gibt es keine Merkmale, daß die Staatsbehörden an dieser Art von Sklaventum teilnehmen, denn dieses Sklaventum wird einfach nicht gebraucht. Sklaventum in der Agrarwirtschaft rechtfertigt nicht interkontinentale Transporte. Dazu werden auch in diesem Sklaventum Frauen benutzt – nicht zufällig war die Anzahl der gemischt ausgebeuteten Sklaven in 2005 so groß. Und dazu kommen die vielen Halbopfern, die in einer grauen Zone zwischen dem Sklaventum und der Freiheit schwanken.

Also ungefähr jede zehnte junge Frau aus den neuen EU Ländern ist Opfer des Sklaventums. Das bedeutet für uns, Osteuropäer, ein stiller Völkermord, von dem ich schon am Anfang dieses Blogs geschrieben habe. Und zu so einem Völkermord sind wir durch eine bewußte Zerstörung unserer Nationalökonomien, einschließlich durch Ausschluß von der internationalen Arbeitsverteilung, und durch ungesehenen Terror der staatlich sponsorierte (wie in Deutschland und in der Schweiz) organisierte Kriminalität gekommen.

Die neueste Statistik des Menschenhandels ermöglicht die implizite Offenbarung des eigentlichen Inhalts der Prozesse in Osteuropa die als „Demokratisierung“, „Übergang zur Marktwirtschaft“ und „europäische Vereinigung“ bezeichnet werden und mit großen, aus schönen Worten bestehenden Lügen getarnt sind.
Von jetzt ist es klar, daß die neue Statistik keine Veränderungen hervorrufen wird -  „business as usual“ will fortsetzen.

P.S. Inzwischen ist der neue US Jahresbericht über den Menschenhandel erschienen, nach dem die Anzahl der Weltopfern des Menschenhandels 27 Millionen ist. Einerseits, wie schon erwähnt von mir, sind die Ziffern der Internationalen Arbeitsorganisation wirklich konservativ, andererseits müssen die Amerikaner verschiedene Kriterien gebraucht und zusätzliche Sklavengruppen eingeführt haben.


Bis jetzt habe ich viel weniger über die schweizer Sklavenhalter geschrieben als über ihre deutschen „Kollegen“. Das ist das einzige Unrecht, was ich den deutschen Sklavenhaltern gemacht habe aus dem einzigen Grund, daß ich weniger über die Umstände in der Schweiz weiß. Nun werde ich aber ein bißchen einholen. Laut Die Neue Züricher Zeitung ist der amerikanische Jahresbericht sehr kritisch auf die Schweiz. Natürlich, erwähnt man nicht, daß Fedpol Sklavenhaltung treibt, aber der Bericht betone, daß die Schweiz die Minimalstandards für den Schutz der Opfer vom Menschenhandel nicht erfüllt. Besonders ist man kritisch auf das niedrige Zustimmungslalter in der Schweiz und man erwähnt, daß manche der Opfer sogar 14 Jahre alt sind. Der Bericht fordert die Schweizer zum Verbot der Prostitution Minderjähriger auf.

Als Menge der Opfern werdeh jährlich etwa 2 000 – 3 000 Frauen, vor allem aus Ungarn, Rumänien und Bulgarien, hineinimportiert. Interessant, kann es sein, daß die Leipziger Ungarinnen gemeint sind?